Seit 175 Jahren werden die Otterberger „Die Krakauer genannt“. Vielen ist der Name ein Begriff, aber wenige Menschen wissen, wo der Name herkommt. Kaum bekannt ist auch, dass der Name ursprünglich ein Schimpfwort für die Otterberger Bürger war, die eine gute Tat vollbrachten.
Lesen Sie hier die Geschichte der Otterberger Krakauer, welche Oswald Dein in der Festschrift zum 400-jährigen Jubiläum der Stadt Otterberg 1981 aufgeschrieben hat.
Wie ist Otterberg zu seinem Spitznamen "Krakau" gekommen?
Wir müssen zurück gehen in das Jahr 1846 und es hat etwas mit der Geschichte Polens zu tun. Nachdem der Aufstand gegen die Österreicher in Krakau von der Armee niedergeschlagen wurde, mussten die Freiheitskämpfer nach Preußen flüchten. Leider waren sie dort nicht willkommen und man wollte sie zurückschicken. Doch dann hat sich Frankreich bereit erklärt die Flüchtlinge aufzunehmen. Nun zogen die Flüchtlinge durch unser Land nach Frankreich. Unterwegs bekamen sie von vielen Gemeinden Unterkunft und Verpflegung und so auch in Otterberg. Die Otterberger erinnerten sich an ihre Vorfahren die Wallonen (1), denen es ebenso ergangen ist und die Flüchtlinge wurden bevorzugt und sehr herzlich in Otterberg mit Musik empfangen und bewirtet. Für diese Tat der Menschlichkeit ernteten die Otterberger in der Umgebung nur Hohn und Spott. Seit dieser Zeit erhielt die Stadt ihren als Ehrentitel zu betrachteten Namen "Krakau" und ihre Einwohner die Bezeichnung „die Krakauer“.
(1) Die Wallonen kamen als Flüchtlinge aus Flandern im Jahre 1579 nach Otterberg. Der damalige Kurfürst Johann-Casimir ermöglichte den Wallonen in Otterberg zu siedeln und verlieh Otterberg 1581 die Stadtrechte.
Die Otterberger Krakauer
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